Das Herz/Bewusstsein (xin) leitet das qi. Lass das qi sinken, so dass es sich in den Knochen sammeln kann. Das qi bewegt den Körper. Dieser folgt und gehorcht damit dem Herz/Bewusstsein. Wenn die Lebenskraft (jingshen) aufsteigt, ist man frei von Trägheit und Schwerfälligkeit. Dies nennt man: der Kopf ist wie am Scheitel aufgehängt. Geschmeidigkeit entsteht, wenn Vorstellungskraft (yi) und qi auf gewandte (ling) Weise zusammenwirken. Dies nennt man: den Wechsel von Voll und Leer. Wenn man die jin-Kraft einsetzt (fajin), muss man vollkommen locker und standfest sein, und sich auf eine Richtung festlegen. Wenn man steht, muss der Körper aufrecht, ruhig und entspannt sein, und aus allen acht Richtungen stabil. Leite das qi wie durch eine neunfach gewundene Perle, wobei auch die kleinste Stelle durchdrungen wird.
Wenn man die jin-Kraft einsetzt, sei diese hart und doch unzerbrechlich, wie hundertfach geschmiedeter Stahl. Deine Gestalt gleiche der eines Habichts, der einen Hasen erlegt. Dein Geist (shen) sei wie eine Katze, die eine Maus fängt. In Ruhe gleiche dem Berg, in der Bewegung einem großen Strom.
Sammle Kraft (xujin), wie wenn Du einen Bogen spannst, und setze sie ein, als ob Du den Pfeil abschießt. Suche das Gerade im Gebogenen; erst sammeln, dann ausstoßen. Die Kraft wird über das Rückgrat abgegeben, die Schritte folgen den Bewegungen des Körpers. Sammeln ist gleich ausstoßen, und umgekehrt. Das Hin und Her benötigt Faltungen. Vordringen und Zurückweichen erfordern den Wechsel. Äußerste Weichheit erzeugt äußerste Härte. Richtige Atmung führt zu Gewandtheit. Wenn das qi in der richtigen Weise gepflegt wird, kann kein Schaden entstehen. Wenn man die jin-Kraft in der Beugung sammelt, ist sie im Überfluss vorhanden. Das Herz/Bewusstsein ist der Befehlshaber, das qi ist die Flagge, und die Taille (yao) ist das Banner. Übe zuerst das Öffnen und Ausdehnen, dann das Schließen und sammeln; dadurch wird ein hohes Maß an Verfeinerung erreicht.
Weiter wird gesagt:
Zuerst im Herz/Bewusstsein, dann im Körper. Der Bauch ist vollkommen entspannt, das qi wird gesammelt und geht in die Knochen. Der Geist ist ruhig und der Körper bewegungslos, behalte dies immer im Herz/Bewusstsein.
Und bedenke stets:
Wenn Du Dich bewegst, bewegt sich alles. Wenn Du ruhst, ruht alles. Im Hin und Her haftet das qi am Rücken und sammelt sich am Rückgrat. Innen festige die Lebenskraft, nach außen zeige Ruhe! Schreite, wie eine Katze es tut. Bewege die jin-Kraft, wie wenn Du an einem Seidenfaden ziehst. Lenke die Vorstellungskraft auf die Lebenskraft, nicht auf das qi. Liegt sie auf dem qi, führt dies zu Stagnation. Hat man qi, braucht man keine körperliche Kraft. Hat man kein qi, bleibt nur reine Härte. Das qi ist wie das Wagenrad, die Taille wie seine Achse.